Im Radio läuft die "perfekte Welle", meine Kollegen sind eifrig am Arbeiten und ich habe das Gefühl gar nicht da zu sein.
Versunken, verschluckt, unsichtbar.
Meine Gedanken bekommen keinen vernünftigen Satz hin, dieses verdammte Traurigkeitsgefühl macht sich in mir breit.
Krieg ich denn gar nichts hin?
Schaffe ich es eine Entscheidung zu treffen, die gut für mich ist?
Was will ich eigentlich?
Und wie lässt sich das mit meinem Kleinen und mir vereinbaren?

Die letzten Jahre haben mich fertig gemacht - im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich bin psychisch und mittlerweile auch noch physisch ein Wrack.
Wenn ich in den Spiegel schaue könnte ich kotzen, alle 4 Wochen die Frisur oder Haarfarbe zu ändern hilft auch nichts mehr.

Ich nehme mir immer wieder Sachen vor, schaffe es nicht sie zu ändern.
Ich lasse Freunde hinter mir, weil ich keine ZEIT für sie habe, aber merke immer wieder, dass ich sie brauche.

Mein Arzt warnt mich mittlerweile so weiter zu machen, aber ich sehe keinen anderen Weg.
Ist es denn falsch Anspruch an sich zu haben und nicht als HartIV Empfänger enden zu wollen?
Wird man in diesem fucking Staat auch noch bestraft, wenn man arbeitet und als "Unterstützung" ein wenig Wohngeld haben möchte?
Da fangen diese Ar******** auch noch an um jeden CENT zu streiten und fordern Rechenschaft über alles, was ich irgendwie irgendwoher bekomme.

Am liebsten würde ich nächstes Jahr gar nichts mehr machen und mir alles bezahlen lassen - mich mal um mich kümmern, vielleicht mal wieder so etwas wie ein Hobby oder Freundschaften haben (an Beziehung will ich gar noch nicht denken) und meinen Sohn erziehen - aber das lässt mein verdammter Stolz nicht zu und das würde mich dann auf eine andere Art verzweifeln lassen ...

Ich bin keine Träumerin und bin bereit etwas für meine Zukunft zu tun (auch mehr als 8 to 5) aber doch nicht auf Kosten meiner Gesundheit und meinem kompletten sozialen Umfeld!
Wenn ich dann von sogenannten "Freundinnen" höre, dass es doch nur an mir liegt, dass ich etwas dafür tun muss, könnte ich nochmal kotzen!!!

Wann denn bitte????
Mittlerweile freue ich mich ja über jede freie Minute an der ich SCHLAFEN kann und träume schon von so etwas wie 8 Wochen Bhutan auf der Suche nach mir etc.

Die perfekte Welle ist bei mir immernoch nicht angekommen :-)

... und bei jedem einigermaßen melancholischem Lied im Radio könnte ich heute nur heulen!

kleiner Ausschnitt aus meiner Krankenakte:

Sommer 2005 Nervenzusammenbruch
Herbst 2005 Angstzustände, Atemnot mit Hyperventilieren
Frühling 2006 chronisches Pfeifferisches Drüsenfieber
Sommer 2006 Hautentzündungen, Neurodermitis
Herbst 2006 Pap IIId

URSACHE aller Krankheiten: STRESS!!!!!!!

und das bei jemand, der außer bei der Geburt ihres Kindes noch nie im Krankenhaus war und den Arzt früher nur aufgesucht hat, um Schule "gerechtfertigt" zu schwänzen :-)

Mein Job macht mich krank! 2 Jahre bin ich jetzt dabei und ich möchte nicht, dass es bis zum Magengeschwür weitergeht!!

Kann mir zwar nicht vorstellen, dass mein Chef hohe soziale Kompetenzen hat, aber bin ihm irgendwie fast dankbar, dass er meinen Vertrag nicht verlängert hat!

Nur noch 20x bis Ende Januar muss ich in diesen Laden und dann hat mein Körper und mein Leben mich wieder (denn von den ganzen Freundschaftsabbrüchen, verzweifelten Beziehungsversuchen usw. steht leider nichts in meiner Krankenakte)

muss mir jetzt selber Mut machen und dran glauben, dass in Zukunft irgendwas besser wird, obwohl ich noch keine 100%ige Jobzusage habe und keinen Plan habe, wie es weitergeht!!

Aber meinen Optimismus hat mir der Laden nicht genommen!!